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Die Sommerhäuser der Dichter

Wo die schönste Zeit des Jahres verbracht wurde - von Ausschweifungen, gelungenen Werken und einem ewigen Sternenhimmel, CORSO 82

Gustav Seibt/Sonja Zekri/Reinhard J Brembeck u a
Erschienen am 28.03.2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737407717
Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 24.5 x 17.5 cm
Lesealter: 18-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wer träumt nicht von diesem besonderen Ort der Ruhe und Inspiration? Dem Haus am Meer, dem Chalet in den Bergen - oder einfach nur dem stillen Holzhaus im eigenen Garten? Thomas Mann kaufte sich von dem Geld, das er für den Nobelpreis bekam, genau so ein Haus am Meer, Anton Tschechow zog in eine weiße Villa in den Hügeln Jaltas, und Roald Dahl gab sich mit einer winzigen Holzhütte in seinem Garten zufrieden, in die eigentlich nur sein Schreibstuhl passte. Wie unterschiedlich die Vorstellungen von einem Sommerhaus sind, zeigen diese brillanten, facettenreichen Porträts, die den Leser wie einen Gast in Haus und Garten einladen. Allen gemeinsam ist der Wunsch der Künstler, zu einem Teil der sie umgebenden Natur zu werden: Für Lindgren war sie die »Trösterin«, für Cocteau eine »Insel ländlichen Glücks«, für Lorca ein »Garten Eden«. Nur einer stellte ganz andere Bedingungen. Den Beat-Dichter Burroughs zog es im Sommer nach Tanger. Dort war das Leben viel leichter als in New York. Und Drogen waren überall verfügbar Besuchen Sie die Sommerhäuser von: Anna Achmatowa, Bertolt Brecht, William S. Burroughs, Jean Cocteau, Roald Dahl, Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Astrid Lindgren, Federico García Lorca, Thomas Mann, Anton Tschechow, Kurt Vonnegut und Christa Wolf.

Autorenportrait

Thomas Lardon ist seit vierzig Jahren als Autor, Herausgeber und Unternehmer im Verlags- und Kunstbereich tätig, besonders in den Bereichen Biografien und Spiritualität. Ganz im Sinne dieses Buches steht sein Sommerschreibtisch an der Ostsee, im historischen Künstlerort Ahrenshoop.

Leseprobe

Der Wind kommt von Westen in Woserin. Im Sommer trägt er den Duft von Raps mit sich, im Herbst holt er die Kastanien vom Baum. Immer trifft er auf das Doppelglasfenster mit Rahmen aus Holz. Er rüttelt daran, säuselt und pfeift, wie ein ungeduldiger Troubadour. Das alte Pfarrhaus bleibt unbeeindruckt, vom Wetter, von den Mäusen, die die Türschwellen wegnagen wie Knäckebrot. Das Sturmzimmer gehörte Christa Wolf. Dort hat sie geschrieben, auf einer Erika, einer Brother, einem Laptop zuletzt. Der Schreibtisch stand in einem Kegel aus Licht, ihr Blick ging hinaus zu den grasenden Heidschnucken, ins salzige Grün Mecklenburgs. Hier, wo die Gemeinden nach schwierigen Gemütern klingen - Poserin, Zidderich, Pingelshagen -, hat sie die helle Hälfte des Jahres verbracht, die dunkle in Berlin. (aus: »Was war das Beste in 365 Tagen? Woserin!«) --------- Touristen verirren sich normalerweise nicht hierher, in die Rue Magellan in Tanger, zwei Querstraßen von den Boulevards mit den französischen Restaurants und Luxushotels entfernt. Nur ein paar Backpacker und Literatur-Nerds checken hier regelmäßig in dem unscheinbaren Hotel El-Muniria an der steilen Straße ein, denn dort bezogen in den Fünfziger- und Sechzigerjahren William S. Burroughs, Jack Kerouac, Allen Ginsberg und andere Beat-Autoren ihr Quartier, wenn sie, von wilden Träumen getrieben, mal wieder in der unwirklichen Stadt zwischen Mittelmeer und Atlantik, Meer und Wüste nach Erfüllungen aller Art suchten. Auch Truman Capote und Tennessee Williams kamen zu Besuch, blieben aber den Entgleisungen der Beatniks gegenüber reserviert. Sie rauchten und tranken lieber mit Paul Bowles. Burroughs, wenn er nicht mit Kiffen oder den arabischen Jungs beschäftigt war, schrieb hier an »Naked Lunch«, seiner cartoonhaften, pornografischen und gehässigen Generalabrechnung mit der amerikanischen Gesellschaft, ein albtraumhafter, in beliebiger Reihenfolge lesbarer Roman von zweifelhaftem literarischen und bedeutendem zeitgeschichtlichen Wert, voller Spuren und Anspielungen auf diese Jahre (aus: »Abtauchen in das Elend der anderen«)

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